Kanzlei Dr. Bahr
Navigation
Kategorie: Onlinerecht

LG Aschaffenburg: Erheblicher Aufpreis für Zahlungsmittel bei flug.de rechtswidrig

Ein erheblicher Aufpreis für die Wahl eines bestimmten Zahlungsmittels bei einer Online-Buchung auf flug.de ist wettbewerbswidrig, wenn dieser über die Kosten hinausgeht, die das Unternehmen selbst aufzuwenden hat <link http: www.online-und-recht.de urteile aufpreis-fuer-bezahlung-mit-kreditkarte-rechtswidrig-landgericht-aschaffenburg-20160713 _blank external-link-new-window>(LG Aschaffenburg, Urt. v. 13.07.2016 - Az.: 1 HK O 66/15).

Wählte auf der Online-Plattform flug.de ein Kunde das Zahlungsmittel Kreditkarte (MasterCard, VISA oder American-Express) aus, fielen eine zusätzliche Service-Gebühr von 14,99 EUR pro Strecke und eine "Zahlungspauschale für Linienflüge pro Reisendem" von 7,- EUR an.

Das Gericht sah dies als Verstoß gegen <link https: www.gesetze-im-internet.de bgb __312a.html _blank external-link-new-window>§ 312 a Abs. 4 Nr. 2 BGB an, der lautet:

"Eine Vereinbarung, durch die ein Verbraucher verpflichtet wird, ein Entgelt dafür zu zahlen, dass er für die Erfüllung seiner vertraglichen Pflichten ein bestimmtes Zahlungsmittel nutzt, ist unwirksam, wenn (...) das vereinbarte Entgelt über die Kosten hinausgeht, die dem Unternehmer durch die Nutzung des Zahlungsmittels entstehen."

Das beweisbelastete Unternehmen wies nicht nach, dass es sich bei den zusätzlichen Gebühren lediglich um Kosten handelte, die dem Unternehmen selbst entstehen würden.

Die Beklagte hatte lediglich allgemein vorgetragen, dass die entstandenen Aufpreise den marktüblichen Beträgen entsprächen. Die Klägerin hatte dies bestritten, so dass die Beklagte beweispflichtig war. Dieser Beweislast kam sie jedoch nicht nach.

Rechts-News durch­suchen

15. Oktober 2025
Ein Getränk ohne Alkohol darf nicht als "alkoholfreier Gin" bezeichnet werden, da dies Verbraucher über die Produktart täuscht.
ganzen Text lesen
13. Oktober 2025
Werbung für alkoholfreie Getränke mit Aussagen wie "This is not Gin" ist irreführend. Denn geschützte Alkoholbegriffe (wie "Gin") sind auch in…
ganzen Text lesen
10. Oktober 2025
Eine Preisermäßigung ist unzulässig, wenn der 30-Tage-Bestpreis nicht klar, gut lesbar und unmissverständlich angegeben ist.
ganzen Text lesen
06. Oktober 2025
Wer mit einem abgelaufenen hoheitlichen Titel (hier: Bezirksschornsteinfegermeister) wirbt, handelt irreführend (OLG Karlsruhe, Urt. v. 14.05.2025 -…
ganzen Text lesen

Rechts-News durchsuchen