Verbraucherschutzministerin Renate Künast hat die Mobilfunkbetreiber öffentlich aufgefordert, nach jeder Handy-Nutzung (Telefonat, SMS) die Kosten anzuzeigen.
In einem Gastbeitrag in der "Bild am Sonntag" schreibt die Ministerin, dass schon heute knapp 200.000 Jugendliche Kredite aufnehmen müssten, um am Monatsende ihre Handy-Rechnung zu bezahlen. Um eine weitergehende Verschuldung zu vermeiden, setze sich ihr Ministerium für eine entsprechende Änderung der Telekommunikations-Kundenschutzverordnung ein.
"Die Mobilfunkanbieter sollten hier im Dienste ihrer Kunden mitmachen und sich nicht sperren", so Künast.
Unabhängig von dem praktischen Sinn solcher Forderungen, gilt es in jedem Fall zunächst die Fakten zu beachten. So ist es z.B. nur bedingt zutreffend, dass das Handy Kostenfalle Nr. 1 ist. Nach einer neuen Untersuchung des Münchner Instituts für Jugendforschung sind zwar bereits zwölf Prozent der 13- bis 24-Jährigen in Deutschland mit durchschnittlich 1.810 Euro verschuldet sind, vgl. die Kanzlei-Info v. 17.03.2003. Dabei stehen die durch das Handy verursachten Kosten jedoch "erst" auf Platz 4 hinter Auto, Ausgehen und Kleidung.