Kanzlei Dr. Bahr
Navigation
Kategorie: Onlinerecht

VG Stuttgart: Lehrer darf Beruf wegen Besitz von Kinderpornos nicht ausüben

Ein Privatlehrer, der in der Vergangenheit bereits wegen Besitzes von kinderpornografischen Schriften verurteilt worden war und gegen den erneut wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpornos ermittelt wird, weist nicht mehr die erforderliche Zuverlässigkeit auf und darf den Beruf nicht mehr ausüben. Zur Beurteilung der Zuverlässigkeit darf die Behörde auch auf die noch nicht rechtskräftig festgestellte Straftat abstellen und die zugrunde liegenden Tatsachen verwerten <link http: www.online-und-recht.de urteile keine-ausuebung-des-lehrerberufs-bei-ermittlungsverfahren-wegen-besitz-von-kinderpornos-4-k-5220-10-verwaltungsgericht-stuttgart-20110121.html _blank external-link-new-window>(VG Stuttgart, Beschl. v. 21.01.2011 - Az.: 4 K 5220/10).

Der Kläger war selbständiger Lehrer. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Besitzes und Verbreitung von kinderpornografischen Schriften geführt, da bei ihm in der Wohnung insgesamt fast 10.000 entsprechende Bilder gefunden wurden. In den Vernehmungen erklärte der Kläger hierzu, dass es nicht ungewöhnlich sei, kinderpornografische Bilder zu sammeln, "andere sammeln Briefmarken". Bereits in der Vergangenheit wurde er wegen desselben Vorwurfs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Die zuständige Behörde untersagte ihm unter Berufung auf das laufende Verfahren die weitere Tätigkeit, da die gewerberechtliche Zuverlässigkeit fehle. Gegen diese Untersagung wehrte sich der Kläger.

Das VG Stuttgart lehnte die Klage ab.

Da der Kläger bereits in der Vergangenheit auffällig geworden sei, fehle ihm die für den Beruf erforderliche Zuverlässigkeit.

Zur Beurteilung der Zuverlässigkeit dürfe die Behörde auch auf die noch nicht rechtskräftig festgestellte Straftat abstellen und die zugrunde liegenden Tatsachen verwerten. Schließlich habe der Kläger behauptet, dass es nicht verwerflich sei, Kinderpornos zu sammeln. Damit ignoriere er bewusst die damit verbundenen Qualen und folgenschweren Schäden der betroffenen Kinder.

Rechts-News durch­suchen

27. Oktober 2025
Influencer dürfen rezeptfreie Arzneimittel nur mit gesetzlichem Warnhinweis in Instagram-Reels bewerben und auch dann nicht, wenn sie als bekannte…
ganzen Text lesen
24. Oktober 2025
Der BGH erklärt erneut Online-Coaching-Verträge ohne FernUSG-Zulassung für nichtig und beantwortet weitere, wichtige Detail-Fragen.
ganzen Text lesen
24. Oktober 2025
Eine SIM-Karten-Sperre darf nicht davon abhängen, dass Kunden ihr persönliches Kennwort nennen müssen.
ganzen Text lesen
20. Oktober 2025
Die Speicherung und Übermittlung personenbezogener Daten in die USA durch ein soziales Netzwerk ist rechtmäßig, ebenso die Verweigerung von Auskünften…
ganzen Text lesen

Rechts-News durchsuchen