Kanzlei Dr. Bahr
Navigation
Kategorie: Allgemein

OLG Düsseldorf: Anzahl der IP-Adressen für Internet-Auskunftsanspruch unerheblich

Das OLG Düsseldorf (Beschl. v. 12.03.2009 - Az.: I-10 W 11/09) hat entschieden, dass ein gerichtlicher Antrag auf Erteilung eines Internet-Auskunftsanspruchs nach § 101 UrhG nur eine Gerichtsgebühr auslöst, unabhängig von der Anzahl der ermittelten IP-Adressen.

Die Klägerin begehrte im Rahmen eines Internet-Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG die Mitteilung über 160 IP-Adressen, da hierüber illegale Musik-Downloads im Netz angeboten wurden.

Nun stellte sich die Frage, ob auch 160 Mal die Gerichtsgebühr hierfür anfällt oder eben nur ein einziges Mal.

Die Kölner Richter bestimmten letzteres. Liege einem Antrag im Wesentlichen der identische Sachverhalt zugrunde, so falle auch nur eine Gebühr an.

Alleine die Tatsache, dass mehrere IP-Adressen existierten, führe nicht automatisch zwingend zu der Annahme, dass es sich auch um unterschiedliche Fälle handle. Denn die IP-Adresse ändere sich bei privaten Internet-Anschlüssen mindestens einmal täglich. Zum Zeitpunkt der Antragstellung sei daher oft nicht erkennbar, wie viele Verletzer sich hinter den ermittelten IP-Adressen verbergen würden.

Demnach müsse der Beurteilung auf die Rechtsverletzung abgestellt werden und nicht auf die Anzahl der mitgeteilten IP-Adressen.

Siehe zum Durcheinander beim Internet-Auskunftsanspruch unseren jüngsten Podcast "Chaos beim Internet-Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG".

Zudem finden Sie hier eine Auflistung aller bislang erfolgten Entscheidungen zum Internet-Auskunftsanspruch.

Rechts-News durch­suchen

28. Oktober 2025
Wirbt ein Online-Shop mit der Aussage “Kauf auf Rechnung”, muss er transparent auf etwaige Einschränkungen (z.B. nur nach vorheriger Bonitätsprüfung)…
ganzen Text lesen
28. Oktober 2025
Google-Anzeigen müssen auch Versandkosten enthalten, sonst liegt ein Verstoß gegen die Preisangabenverordnung vor
ganzen Text lesen
27. Oktober 2025
Influencer dürfen rezeptfreie Arzneimittel nur mit gesetzlichem Warnhinweis in Instagram-Reels bewerben und auch dann nicht, wenn sie als bekannte…
ganzen Text lesen
24. Oktober 2025
Der BGH erklärt erneut Online-Coaching-Verträge ohne FernUSG-Zulassung für nichtig und beantwortet weitere, wichtige Detail-Fragen.
ganzen Text lesen

Rechts-News durchsuchen