Kanzlei Dr. Bahr
Navigation
Kategorie: Datenschutzrecht

LG Wiesbaden: Auskunftei darf Restschuldbefreiung bis zu 3 Jahre speichern

Eine Auskunftei darf den Umstand der Restschuldbefreiung bis zu drei Jahre danach speichern. Die Rechte des Betroffenen werden dadurch nicht verletzt, da die Öffentlichkeit ein berechtigtes Interesse daran hat, zu erfahren, dass dieser über Jahre hinweg nicht in der Lage war, seine Verbindlichkeiten zu erfüllen <link http: www.adresshandel-und-recht.de urteile speicherung-ueber-umstand-der-restschuldbefreiung-bis-zu-3-jahre-zulaessig-5-t-9-10-landgericht-wiesbaden-20101021.html _blank external-link-new-window>(LG Wiesbaden, Beschl. v. 21.10.2010 - Az.: 5 T 9/10).

Die Klägerin wandte sich im Rahmen eines Prozesskostenhilfeantrags dagegen, dass die beklagte Auskunftei die Informationen über die Restschuldbefreiung bis zu drei Jahre speicherte und für die Öffentlichkeit bereit hielt.

Nach Ansicht der Klägerin stünden Sinn und Zweck der eigentlichen Restschuldbefreiung einer Speicherung entgegen. Insofern ersuchte sie gerichtliche Hilfe.

Das Gericht lehnte den Antrag ab.

Die Erteilung einer Restschuldbefreiung lasse Rückschlüsse auf die Zahlungsfähigkeit eines Schuldners zu. So auch hier die Klägerin. Diese sei nachweislich über Jahre hinweg nicht in der Lage gewesen, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Hieran besteht ein berechtigtes öffentliches Interesse der kreditgebenden Wirtschaft.

Von einer unverhältnismäßigen Belastung der Betroffenen sei auch nicht auszugehen, da diese in einem Gespräch mit einer kreditgebenden Bank auch offenlegen müsse, ob sie in der Vergangenheit eine Restschuldbefreiung erlangt habe.

Siehe zu der gesamten Problematik auch das vor wenigen Tagen erschienene neue Buch von RA Dr. Bahr <link http: www.gewerblicher-adresshandel.de _blank external-link-new-window>"Recht des Adresshandels".

Rechts-News durch­suchen

10. November 2025
Ein Online-Attest ohne Arztkontakt rechtfertigt eine fristlose Kündigung des Arbeitsvertrages wegen schweren Vertrauensbruchs.
ganzen Text lesen
10. November 2025
Wer Geld irrtümlich auf ein manipuliertes Konto überweist, trägt selbst das Risiko und muss erneut zahlen.
ganzen Text lesen
07. November 2025
Mehrfache Barabhebungen noch am Tattag zeigen, dass der Mittelsman leichtfertig Geld aus Betrug weitergab und nun Schadensersatz zahlen muss.
ganzen Text lesen
06. November 2025
Die Halloween-Deko in der denkmalgeschützten Teutoburgia-Siedlung darf bleiben. Ein Außenstehender scheiterte mit seinem Eilantrag vor Gericht.
ganzen Text lesen

Rechts-News durchsuchen